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Necronomicon prop

Etymologie[]

Der Titel ist Griechisch und übersetzt sich: nekros νεκρός ‚Leichnam‘, nomos νόμος ‚Gesetz‘, eikon εἰκών ‚Abbild‘, ‚Ebenbild‘ ‚Bild‘, womit sich als Bedeutung Ein Abbild des Gesetzes der Toten ergibt. Neben dieser Etymologie von Lovecraft selbst gibt es andere Möglichkeiten der Herleitung, die wahrscheinlich sprachwissenschaftlich korrekter sind:

  • Die Toten betreffend – von nemein νέμειν ‚in Betracht ziehen‘, ‚ansehen‘
  • Wissen von den Toten – vom griechischen gnomon γνώμων ‚Kenner‘, ‚Schiedsrichter‘ oder ‚Zeiger einer Sonnenuhr‘[2] (unter der Annahme, das wortinitiale G sei verloren gegangen).
  • (Das Ding) das die Bräuche/Gesetze der Toten betrifft von:
    Nekros/nekr-o- (Nomen) ‚Tote (Person)‘
    nomos/nom-o- (Nomen) ‚Gesetz‘, ‚Brauch‘
    -ikos/-ike/-ikon (adjektivischer Suffix) ‚betreffend‘, ‚bezüglich auf‘
    entsprechend: nekr-o- + nom-o- + -ikos > nekronomikos ‚die Bräuche/Gesetze der Toten betreffend‘, als Nomen dann Necronomicon
    Außerdem taucht manchmal als Übersetzung: Das Buch der toten Namen auf – von onoma όνομά ‚Name‘[3].
Necronomicon fragment nr 20

Eine Seite aus dem Necronomicon

Das „Arabische Original“: Kitab Al'Azif (Das Buch vom Summen)[]

Der ursprüngliche Text des Necronomicon stammt von Abdul Alhazred.

Abdul Alhazred war ein wahnsinniger Lyriker aus Sanaa im Jemen, der um das Jahr 700 n. Chr. lebte. Er erforschte die Geheimnisse der vergangenen Hochkulturen von Ägypten und Babylon und durchwanderte zehn Jahre die innerarabische Wüste, die viele Gefahren und Mysterien beherbergen sollte. Er soll bis in das sagenumwobene Irem (Iram), die „Stadt der Säulen“, vorgedrungen sein und unter den Ruinen einer Wüstenstadt die Geheimnisse und Aufzeichnungen aus einer Kultur gefunden haben, die lange vor der Menschheit lebte. In seinem Wahn hatte er nicht viel für den Islam übrig, sondern verehrte unbekannte Wesen, die er Yog-Sothoth und Cthulhu nannte. Nach seinen Wanderungen ließ er sich in Damaskus nieder, wo er ab etwa 730 n. Chr. an dem Manuskript des Kitab Al'Azif arbeitete – dem Buch vom Summen (Kitab = Buch; Al = der, die, das ...; Azif = Summen), das heißt von dem Geräusch, das die Wüstendämonen machen. Über sein Ende oder sein Verschwinden im Jahre 738 n. Chr. scheiden sich die Geister. So erzählt Ebn Khallikan, ein Biograf aus dem 12. Jahrhundert – ebenfalls eine von Lovecraft erdachte Gestalt, die auf Ibn Challikan, einen arabischen Biografen des 13. Jahrhunderts anspielte –, dass Alhazred in vollem Tageslicht von einem unsichtbaren Schrecken verschlungen wurde, während die Zeugen des Geschehens, gelähmt vor Angst, nur zusehen konnten.

Die arabische „Originalversion“ oder auch eventuelle Kopien waren entsprechend einer Bemerkung im Vorwort der lateinischen Übersetzung bereits im 13. Jahrhundert verschollen. Anfang des 20. Jahrhunderts soll jedoch eine Kopie in San Francisco aufgetaucht sein, die aber bei einem Feuer zerstört wurde.

Necronomicon fragment nr 01

Eine Seite aus dem Necronomicon

Die „Griechische Übersetzung“[]

Lovecraft setzt seine Geschichte des Zauberbuchs im europäischen Mittelalter fort: Unter den Philosophen dieser Zeit soll es unter der Hand herumgereicht worden sein. 950 n. Chr. wurde das Azif dann heimlich von Theodorus Philetas von Konstantinopel ins Griechische übersetzt. Von ihm stammt auch der bekannte Titel Necronomicon. Es muss mehrere Manuskriptegegeben haben, die auch viele der Abbildungen genau reproduzierten und ein Jahrhundert lang zu schrecklichen Experimenten geführt haben, bis das Necronomicon um 1050 vomPatriarchen Michael verboten und verbrannt wurde. Lovecraft führt weiterhin aus, dass eine zwischen 1500 und 1550 in Italien gedruckte Version bei dem Brand der Bibliothek einer gewissen Person in Salem im Jahre 1692 zerstört wurde. Seitdem wurde keine griechische Fassung mehr gesehen, bis auf Gerüchte, dass die Familie Pickman eine griechische Ausgabe aus dem 16. Jahrhundert besessen habe, die aber zusammen mit dem Künstler R. U. Pickman im Jahre 1926 verschwunden sei.

Die „Lateinische Übersetzung"[]

1228 übersetzte Olaus Wormius eine der griechischen Fassungen ins Lateinische. Papst Gregor IX. habe kurz nach dem Erscheinen der lateinischen Version 1232 sowohl diese als auch die griechische Ausgabe verboten. Lovecraft berichtet außerdem von zwei gedruckten Auflagen des lateinischen Manuskripts – zuerst im 15. Jahrhundert in Deutschland in Frakturschrift und danach einmal im 17. Jahrhundert in Spanien. Beide Versionen weisen scheinbar keine besonderen Merkmale auf und ihre Herkunft und Datierung könnten nur anhand ihrer Typografien bestimmt werden. Entsprechend Lovecrafts Geschichte und Chronologie des Necronomicon liegt eine Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert im British Museum unter Verschluss, während die Druckfassungen des 17. Jahrhunderts in der Bibliotheque Nationale in Paris, der Widener Library in Harvard, der Bibliothek der Miskatonic University in Arkham und der Bibliothek der Universität von Buenos Airesaufzufinden sein sollen. Eine weitere Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert soll sich in der Sammlung eines bekannten amerikanischen Millionärs befinden und es sollen noch weitere Kopien im Verborgenen liegen.

Necronomicon2

Bemerkung: Das Manuskript von Olaus Wormius soll ausgiebig mit stilisierten Holzschnitten nach Vorbildern des arabischen Originals verziert gewesen sein.

„Englische Übersetzung“[]

Der englische Mathematiker und Astrologe John Dee soll das Buch im Jahre 1586 ins Englische übersetzt haben. Die Übersetzung sei niemals gedruckt worden und nur noch in Bruchstücken erhalten.

Inhalt[]

Über den Inhalt des Necronomicons gibt es viele Gerüchte und nur wenige Textausschnitte sind bekannt. Es soll über tausend Seiten haben und ist in Bücher und Kapitel unterteilt. Die Lektüre oder manchmal auch nur das bloße hineinsehen soll die meisten der wenigen Menschen in den Wahnsinn getrieben haben die je einen Blick in das verfluchte Werk geworfen haben. Es soll voll abscheulicher Blasphemien und unvorstellbarer Schrecken sein. Es offenbart die Existenz und das Wesen der Großen Alten und Äußeren Götter und wie man sie beschwören kann, Praktiken um Tore in andere Welten zu öffnen, obskures Wissen über die wahre Natur des Universums, außerirdische Wesen und ihr Wirken auf der Erde, alchemistische Experimente, Necromantie, schwarze Magie und dieser Dinge mehr.

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